Experteninterview: „Grippe-Impfung: Vier schützen breiter als Drei!“

Mit der kalten Jahreszeit beginnt wieder zuverlässig die Grippesaison. Hohes Fieber, Halsschmerzen, Husten, Kopf- oder Gliederschmerzen sind nur einige der Symptome einer Grippe. Oft dauert die Erkrankung viele Tage an, in schlimmen Fällen ist eine Krankenhauseinweisung notwendig. Zuverlässigen Schutz bieten Dreifach- und Vierfach-Impfstoffe. Letztere werden seit diesem Jahr in weiten Teilen Deutschlands von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und bieten somit auch Kassenpatienten einen breiteren Schutz - bisher wurde der Vierfach-Impfstoff in der Regel nur Privatpatienten kostenfrei bereitgestellt oder musste aus eigener Tasche bezahlt werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wer ist besonders gefährdet an Grippe zu erkranken?

  • Für bestimmte gefährdete Personengruppen wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) eine Grippe-Impfung empfohlen. Alle Menschen, die älter als 60 Jahre sind, Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel sowie Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Grunderkrankungen, wie z.B. chronischen Lungenerkrankungen (Asthma, COPD), Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes, sind besonders anfällig. Sie alle haben gemeinsam, dass bei ihnen eine Grippe häufiger einen schweren Verlauf nehmen kann. Auch medizinisches Personal sowie Mitarbeiter in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr sollten sich gegen Grippe impfen lassen.

Warum nehmen die Erkrankungsfälle in der kalten Jahreszeit zu?

  • Wenn es während des Winters draußen kälter ist und in Innenräumen geheizt wird, werden die empfindlichen Schleimhäute durch Kälte und trockene Heizungsluft gereizt. Sind die Schleimhäute angegriffen, können sie nicht mehr so gut als körpereigener Schutz vor Krankheiten dienen und die Viren abwehren.

Was ist der Unterschied zwischen der echten Grippe (Influenza) und einem grippalen Infekt?

  • Eine einfache Erkältung, die oft als „grippaler Infekt“ bezeichnet wird, hat mit der echten Grippe nichts zu tun. Im Gegensatz zur Grippe, die nur durch Influenzaviren ausgelöst wird, werden Erkältungen von mehr als 30 verschiedenen Erregern hervorgerufen. Deshalb kann man auch eine Erkältung bekommen, wenn man gegen Grippe geimpft ist. Eine Erkältung beginnt eher schleichend mit Schnupfen und einem Kratzen im Hals. Typische Symptome für eine Influenza sind hingegen der plötzliche und heftige Krankheitsbeginn mit hohem Fieber bis zu 40°C. Darüber hinaus kommen bei Grippe-Erkrankten noch weitere Symptome wie trockener Husten, Kopf- Muskel- und Gliederschmerzen hinzu. Auch bei Erkältungen kann dies auftreten, jedoch in einer abgeschwächten Form. Eine echte Grippe kann im Gegensatz zu einem grippalen Infekt verschiedene, schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen.

Was sollten Patienten beachten, wenn sie sich gegen Grippe impfen lassen wollen?
 

  • Weltweit zirkulieren in den Wintermonaten während der Grippesaison vier verschiedene Virusstämme. Die Prognosen der WHO zur Verbreitung der Virusstämme legen jährlich neu fest, wie die saisonalen Grippe-Impfstoffe zusammengesetzt werden. Bisher wurden standardmäßig Dreifach-Impfstoffe verwendet, in dem nur die Komponenten gegen drei Virusstämme enthalten sind. Verbreitet sich der nicht im Impfstoff enthaltene Virusstamm, kann man trotz Impfung erkranken. Ein Vierfach-Impfstoff bietet somit einen breiteren Schutz, da in diesem Antigene gegen alle vier zirkulierenden Stämme enthalten sind. Bisher wurde hauptsächlich der Dreifach-Impfstoff von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. In dieser Grippesaison wird nun auch für Kassenpatienten in der Regel die Spritze mit dem breiteren Vierfach-Impfstoff übernommen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Dreifach-Impfstoffe abgeschafft sind. Ärzte sind dazu angehalten, diese weiterhin zu verwenden. Patienten müssen daher entschieden bei ihrem Arzt nach der Vierfach-Impfung fragen.
Quelle: BORCHERT & SCHRADER public relations GmbH,
Gesundheitsthemen